Artist’s Statement
Die erste Installation mit Dinnerbezug entstand als Abschlussarbeit im Rahmen meines Foundation-Kurses am Londoner Central Saint Martin’s College. Während ihres Aufbaus hätte ich mir nicht träumen lassen, dass einmal eine so köstliche – und langlebige – Aktionsreihe daraus entstehen würde. Meine damalige Arbeit zu Ehren von Armin Meiwes, dem „Kannibalenmörder“ von Rothenburg hatte allerdings nichts mit den herrlichen Gerichten gemein, die es seit einem Jahr bei den Dinnern gibt: Seinerzeit entstand ein gedeckter Tisch mit kleinen Skulpturen aus Salzteig, Latexobjekten und einer mit Genitalien bedruckten Tischdecke.
Die erste Installation mit Dinnerbezug entstand als Abschlussarbeit im Rahmen meines Foundation-Kurses am Londoner Central Saint Martin’s College. Während ihres Aufbaus hätte ich mir nicht träumen lassen, dass einmal eine so köstliche – und langlebige – Aktionsreihe daraus entstehen würde. Meine damalige Arbeit zu Ehren von Armin Meiwes, dem „Kannibalenmörder“ von Rothenburg hatte allerdings nichts mit den herrlichen Gerichten gemein, die es seit einem Jahr bei den Dinnern gibt: Seinerzeit entstand ein gedeckter Tisch mit kleinen Skulpturen aus Salzteig, Latexobjekten und einer mit Genitalien bedruckten Tischdecke.
Etwa fünf Jahre später, als ich einen Masterstudiengang in Berlin belegte, hatte ich die Möglichkeit, ein Interview mit den amerikanischen Performance-Künstlerinnen Annie Sprinkle und Beth Stephens zu führen. Da mir die Arbeit letztendlich zu unkritisch erschien, lud ich meine Tutorengruppe zu einem Dinner ein, das Motive der Werke beider Künstlerinnen aufgriff. Das „lobhudelnde“ Video war lediglich (in kleinen Ausschnitten) auf der Gästetoilette zu betrachten.
Darin lag der Grundstein des Performance-Dinners. Es folgte ein Abend in den Galerieräumen eines befreundeten kanadischen Künstlers, für den ich das Essen entwickelt hatte und auch teilweise kochte. Die Hauptarbeit in der Küche wurde damals aber von dem Mann einer guten Freundin erledigt, der ausgebildeter Koch war. Ich konnte also bei den Gästen sitzen und ihnen meine Gedankengänge zu den einzelnen Gängen mitteilen. Thema des Abends waren meine „Musen“; Künstlerinnen aus dem Performancebereich, die mich inspirierten. Mit dieser Performance begann auch damals die Arbeit an meinem Blog.
Es verging ein weiteres halbes Jahr, bis das Performance-Dinner seine heutigen Züge annahm und so vonstatten ging, wie es Leute aus dem Gießener Umkreis nun schon kennen.
Ich verortete meine Arbeit zwischen Daniel Spoerri (dem Erfinder der Eat-Art) und dem thailändischen Künstler Rirkrit Tiravanija, auf den mich meine Dozentin aufmerksam gemacht hatte. Während Tiravanija vor allem durch seine Green Curry-Performances in den 90ern berühmt geworden war, bei denen er in Galerieräumen die Zutaten für ein Curry bereitstellte und mit vielen Leuten zusammen kochte, führte Spoerri zeitweise ein eigenes Restaurant, in dem er vor allem Innereien anbot.
Ich verortete meine Arbeit zwischen Daniel Spoerri (dem Erfinder der Eat-Art) und dem thailändischen Künstler Rirkrit Tiravanija, auf den mich meine Dozentin aufmerksam gemacht hatte. Während Tiravanija vor allem durch seine Green Curry-Performances in den 90ern berühmt geworden war, bei denen er in Galerieräumen die Zutaten für ein Curry bereitstellte und mit vielen Leuten zusammen kochte, führte Spoerri zeitweise ein eigenes Restaurant, in dem er vor allem Innereien anbot.
Ich bediente mich einiger Elemente der beiden Künstler; außerdem recherchierte ich zu dem sogenannten Guerilla-Dinner, das als Idee immer wieder an unterschiedlichen Orten auf der Welt auftaucht. Hauptsächlich lag mir daran, diese heterogenen Elemente zu etwas ganz Neuem zu vereinen, das - dies die Priorität Nr. 1 - sehr gut gemachtes und schmackhaftes Essen hervorbringen sollte.